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Nov 20, 2023

Nachträgliches Reinigen mit Beizpasten

FOD-Inspektoren (Band 1–4) Fachgruppeninspektoren (Med und Occ Health) Fachgruppeninspektoren (Occ Hyg)

Beizpasten enthalten eine Kombination aus Flusssäure und Salpetersäure, die schwere Verbrennungen verursachen kann. Sie werden hauptsächlich zum Nachschweißen sauberer rostfreier Stähle verwendet und können mit einem Pinsel oder durch Aufsprühen aufgetragen werden. Ihre Verwendung ist bei Edelstahlherstellern relativ weit verbreitet, auch wenn sie eher selten eingesetzt werden. Daher werden sie von Arbeitgebern bei der Durchführung von Bewertungen gemäß den COSHH-Vorschriften (Control of Substances Hazardous to Health Regulations) häufig übersehen.

In diesem Dokument werden die Risiken und Kontrollmaßnahmen erläutert, die nach einer Risikobewertung gemäß COSHH wahrscheinlich erforderlich sind.

Beizende Oberflächenreiniger und Passivierungslösungen sindnicht abgedeckt, da sie im Allgemeinen keine Flusssäure enthalten. Die hier enthaltenen Hinweise erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sollten in Verbindung mit dem Gesundheits- und Sicherheitsdatenblatt des Produkts gelesen werden. Wenn der Produktlieferant das Sicherheitsdatenblatt nicht zur Verfügung stellt, ist es unbedingt erforderlich, dieses anzufordern.

Die Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl resultiert aus einer dünnen, transparenten Schicht aus Chromoxid, die sich bei der Herstellung auf seiner Oberfläche bildet. Wenn dieser Film vorhanden ist, befindet sich das Metall in einem passiven Zustand. Bei der Herstellung und beim Schweißen kann die Folie durch Kratzer, die Bildung von Oberflächenoxiden (einschließlich Anlauffarben) und eingelagertes Eisen beschädigt werden. Dadurch kann der Chromgehalt des Oberflächenmetalls verringert werden, wodurch die natürliche Neubildung des Passivfilms verhindert wird. Dadurch entstehen Bereiche mit geringerer Korrosionsbeständigkeit.

Um die schützende Oberfläche wiederherzustellen, werden diese Bereiche typischerweise behandelt, z. B. durch Eintauchen des Werkstücks in ein Beizbad. Der Einsatz von Beizpasten kommt dann zum Einsatz, wenn ein Werkstück zu groß ist, um in ein Beizbad zu passen, oder wenn entweder das Beizen vor Ort erfolgen muss oder nur örtliches Beizen erforderlich ist, beispielsweise an Schweißnähten. Die Paste kann entweder direkt auf die Schweißnaht aufgetragen werden oder nach einer mechanischen Bearbeitung der Schweißnaht, beispielsweise durch Schleifen und/oder Strahlen. Die Beizpaste entfernt eventuell entstehendes freies Eisen oder andere Oberflächenverunreinigungen, wobei Chromverarmungen durch die Flusssäurekomponente entfernt werden.

Während Beizpasten normalerweise für Edelstahl verwendet werden, kann eine kleine Menge auf Aluminium verwendet werden, um eine glänzende, polierte Oberfläche wiederherzustellen.

Im Vereinigten Königreich ist eine kleine Auswahl an proprietären Beizpasten erhältlich, von denen die meisten importiert werden, was ihre größere Verwendung im Ausland widerspiegelt. Sie sind hauptsächlich bei Schweißzusatzwerkstoffen und Edelstahllieferanten erhältlich, die in der Regel nur ein einziges Pastensortiment auf Lager haben. Sie werden fertig konfektioniert, in der Regel in Kunststoffkanistern, geliefert. Vor der Anwendung muss die Paste aufgerührt werden, dann wird sie entweder mit Pinsel, Rolle oder gelegentlich durch Sprühen aufgetragen. Die Paste wird zwischen 15 und 60 Minuten einwirken gelassen, bevor sie mit Wasser, das unter Druck aufgetragen werden kann, abgewaschen wird.

Beizpasten enthalten typischerweise 20 Gew.-% Salpetersäure und 5 Gew.-% Flusssäure, obwohl dieser Wert variieren kann.

Flusssäure ist eine hochgiftige, reaktive Chemikalie. Hautkontakt mit verdünnten Lösungen kann zu sehr schweren und äußerst schmerzhaften Verbrennungen führen. Das Ausmaß dieser Verbrennungen ist im Anfangsstadium leicht zu erkennen, da es nach dem Kontakt bis zu 24 Stunden dauern kann, bis der Schmerz spürbar wird. Die Säure ist auch in der Lage, Fleisch zu zerstören, lange nachdem erste Versuche unternommen wurden, es von der Haut zu waschen. Verdünnte Flusssäure kann in sehr geringen Mengen zu irreparablen Augenschäden führen. Es ist beim Einatmen giftig und hat einen Arbeitsplatzgrenzwert (WEL) von 1,8 Teilen pro Million (ppm) (als Fluorid) (zeitgewichteter durchschnittlicher Referenzzeitraum von 8 Stunden) und 3 ppm über einen 15-minütigen Referenzzeitraum. Dies spiegelt das Ausmaß der Exposition wider, das nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand die Gesundheit von Menschen, die ihm Tag für Tag durch Einatmen ausgesetzt sind, nicht schädigt.

Salpetersäure ist stark ätzend und führt bei Kontakt zu Haut-, Augen- und Schleimhautschäden. Die Schwere der Läsionen hängt von der Kontaktdauer und der Säurekonzentration ab. Es hat einen WEL von 2 ppm (zeitgewichteter durchschnittlicher Referenzzeitraum von 8 Stunden) und 4 ppm über einen Referenzzeitraum von 15 Minuten.

Vor dem Einsatz von Beizpaste sollte darüber nachgedacht werden, ob diese eingesetzt werden muss. Dies hängt weitgehend von der vorgesehenen Prozessumgebung der Fertigung ab. Wenn beispielsweise eine Fertigung für eine Hochtemperatur- und hitzebeständige Anwendung vorgesehen ist, besteht möglicherweise die Möglichkeit, auf die Reinigung nach dem Schweißen zu verzichten und somit auf die Verwendung von Beizpaste zu verzichten. In den meisten Fällen, in denen Edelstahl verwendet wird, ist jedoch eine Form der Reinigung nach dem Schweißen erforderlich, insbesondere wenn hochreine Oberflächen erforderlich sind, wie im Fall von Pharma- und Lebensmittelverarbeitungsgeräten.

Das Ausmaß dieser Reinigung kann jedoch kontrolliert werden, z. B. durch die Vermeidung eingebetteter Eisenverunreinigungen. Zu den Möglichkeiten, dies zu erreichen, gehören:

Wenn eine Reinigung nach dem Schweißen nicht vermieden werden kann, sollte die Verwendung einer weniger gefährlichen Alternative zur Beizpaste in Betracht gezogen werden. Wenn in einem Vertrag festgelegt ist, dass Beizpaste verwendet werden muss, ist der Arbeitgeber von dieser Verpflichtung nicht befreit. Unter solchen Umständen sollte der Arbeitgeber die Spezifikation anfechten.

Es gibt eine Reihe alternativer Methoden zur Reinigung nach dem Schweißen. Diese können in zwei große Kategorien unterteilt werden. mechanisch und chemisch.

Die mechanische Reinigung umfasst:

Bevor Sie sich für eine chemische Reinigung entscheiden, sollten Sie die Anwendung einer dieser Methoden oder einer Kombination dieser Methoden in Betracht ziehen.

Die resultierende Qualität der fertigen Oberfläche hängt von der gewählten Methode bzw. den gewählten Methoden ab. Abhängig von der endgültigen Prozessumgebung kann der Einsatz von Beizpaste möglicherweise nicht vollständig vermieden werden. Ein anschließendes Auftragen von Beizpaste kann beispielsweise für einen hochreinen Prozess erforderlich sein, bei dem ein hoher Endbearbeitungsstandard erforderlich ist. Wo dies nicht der Fall ist, kann auf Beizpaste eher verzichtet werden.

Beizpaste wird manchmal dort eingesetzt, wo eine Schweißnaht mit mechanischen Reinigungsmethoden nicht zugänglich ist. Dies kann teilweise durch eine sorgfältige Planung der Reihenfolge, in der eine Fertigung zusammengebaut wird, und durch die Reinigung der Schweißnähte im Verlauf der Fertigung ausgeglichen werden.

Die wichtigste chemische Alternative zur Verwendung von Flusssäure ist die elektrochemische Reinigung. Die zu reinigende Oberfläche wird zur Anode geschaltet und ein Strom angelegt, der die kontrollierte Korrosion der Oberfläche initiiert. Es stehen eine Reihe von Elektrolyten zur Verfügung, beispielsweise verdünnte Phosphorsäure oder eine Mischung aus Phosphorsäure und Schwefelsäure. Die Herstellung kann entweder in die Säure getaucht werden oder es stehen alternativ Handgeräte zur Verfügung.

Bei Handgeräten wird die Säurelösung entweder zu einem Kontaktpad an der Spitze eines Handstabs gepumpt oder die Spitze wird einfach in die Lösung eingetaucht. Die Verbindung eines Erdungskabels und des Handstabs stellt Kontakt mit dem Werkstück her und schließt einen Stromkreis. Dies wiederum erwärmt lokal die Arbeitsfläche und die Säurelösung und aktiviert so den Reinigungsprozess. Die entstehenden Dämpfe können entweder durch lokale Absaugung (LEV) oder durch ein an der Reinigungseinheit angebrachtes Absaugsystem kontrolliert werden. Obwohl die verwendeten Säuren im Vergleich zu Flusssäure mild sind, ist dennoch eine COSHH-Bewertung erforderlich, bei der auch geprüft werden sollte, ob PSA erforderlich ist.

Die erzeugte Oberfläche ist glatt und erfordert nur ein Abwischen. Aufgrund der Größe und Form des Kontaktpads ist es möglich, auf Schweißnähte zuzugreifen, die für mechanische Reinigungsmethoden unzugänglich sind. Allerdings gibt es zwischen verschiedenen Herstellern und Modellen Unterschiede hinsichtlich der Art der Schweißnaht und der Blechdicke, für die diese Geräte verwendet werden können.

Die Flusssäurekonzentration der verschiedenen Markenbeizpasten unterscheidet sich geringfügig. Wenn es nicht sinnvoll ist, eine Alternative zur Beizpaste zu verwenden, sollte über die Verwendung einer Paste mit niedrigerer Konzentration nachgedacht werden. Bei einer Paste mit höherer Viskosität ist es auch weniger wahrscheinlich, dass sie beim Auftragen spritzt. Jedoch,Bevor mit der Arbeit mit Beizpasten begonnen wird, sollten die mit dieser Arbeit verbundenen Risiken beurteilt werden.Dadurch können notwendige Vorkehrungen identifiziert und umgesetzt werden.

Sowie mindestens die unten aufgeführten Vorsichtsmaßnahmen Beim Auftragen von Beizpaste sollten Handschuhe und/oder Augenschutz getragen werden, um das unmittelbare Risiko schwerwiegender Gesundheitsschäden zu vermeiden. Auch beim Tragen von Handschuhen oder Augenschutz sollte ausreichend Erste Hilfe zur Verfügung stehen (z. B. Calciumgluconat-Gel oder ausgebildete Ersthelfer). In solchen Fällen darf die Tätigkeit ohne diese Kontrollmaßnahmen weder aufgenommen noch fortgesetzt werden.

Beizpaste kann aus einer Beizbadlösung und einem inerten Material wie Graphit hergestellt werden. Dies erhöht die Handhabung der Lösung und erhöht daher das Risiko von Spritzern und/oder Verschüttungen. Es wird daher empfohlen, stattdessen eine Beizpaste einer Eigenmarke zu verwenden. Diese sind in verschiedenen Behältergrößen erhältlich. Es wird empfohlen, kleinere Behältergrößen zu kaufen, da dies dazu beiträgt, ein zukünftiges Umfüllen der Paste in einen kleineren, möglicherweise nicht gekennzeichneten Behälter zu vermeiden, der möglicherweise ebenfalls ungeeignet ist.

Es ist Vorsicht geboten, um die Ausbreitung einer Kontamination zu verhindern. Verschüttete Beizpasten sollten daher umgehend mit einem geeigneten Tuch entfernt werden. Benutzte Tücher sollten in einen geeigneten, deutlich gekennzeichneten Behälter gegeben und gemäß den Richtlinien der örtlichen Abfallentsorgungsbehörde entsorgt werden. Kontaminierte Kleidung und Ausrüstung sollten nach Möglichkeit vor dem Verlassen des unmittelbaren Arbeitsbereichs neutralisiert und gereinigt werden. Wo dies nicht möglich ist, sollte es bis zur Reinigung in einen geeigneten, deutlich gekennzeichneten Behälter gegeben werden. Bei der Reinigung ist ein geeigneter Handschutz zu tragen. Es ist darauf zu achten, dass das Berühren von Oberflächen oder Gegenständen wie Türklinken und Wasserhähnen mit kontaminierten Handschuhen vermieden wird. Weitere Hinweise zur Reinigung von PSA finden Sie weiter unten.

Sorgen Sie für eine gute allgemeine Belüftung mit 5–10 Luftwechseln pro Stunde und Durchzug, um die Säuredämpfe zu verdünnen, die beim Auftragen der Beizpaste entstehen. Wenn eine große Fläche zum Auftragen von Beizpaste erforderlich ist, sollte eine lokale Absaugung (LEV) in Betracht gezogen werden.

Der Bedarf an LEV sollte vor Beginn der Arbeiten ermittelt werden, um sicherzustellen, dass es sowohl verfügbar als auch geeignet ist. Lokale Absaugung sollte immer der RPE vorgezogen werden, die nur als zusätzliche Kontrollmaßnahme und nicht als Ersatz eingesetzt werden sollte.

Vermeiden Sie die Verwendung von Beizpasten in geschlossenen Räumen, da ein unmittelbares Risiko einer ernsthaften Gesundheitsschädigung besteht, wenn Beizpaste in einem begrenzten Raum ohne Verwendung geeigneter LEV oder RPE aufgetragen wird. Die Wahrscheinlichkeit dieses Risikos hängt von der Menge der aufgetragenen Paste und der verfügbaren Belüftung ab. Wenn die Belüftung jedoch stark eingeschränkt ist und keine geeignete Atemschutzausrüstung getragen wird, sollte die Aktivität nicht begonnen oder fortgesetzt werden.

Beizpaste kann mit Pinsel oder Rolle aufgetragen werden, beides sollte säurebeständig sein. Durch die Verwendung einer Walze entstehen mehr Spritzer. Obwohl ein Spritzschutz angebracht werden kann, bleibt das Bürsten die bevorzugte Option. Auch der Einsatz einer Walze ist aufgrund der Konturen der Schweißflächen nicht zu empfehlen. Normalerweise muss die Paste in einer relativ dicken Schicht aufgetragen werden. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass keine übermäßigen Mengen aufgetragen werden, insbesondere wenn es über Kopf aufgetragen wird. Bei großen Fertigungen sollte die Arbeit so organisiert werden, dass ein unbeabsichtigter Kontakt mit der Paste vermieden wird. Beispielsweise sollten Schweißnähte, die zur Innenseite der Konstruktion liegen, zunächst gereinigt werden.

Bei der Sprühanwendung entstehen feine Tröpfchen in der Luft, was das Risiko einer Exposition erhöht. Diese Applikationsmethode sollte daher nur dort gewählt werden, wo eine manuelle Applikation nicht sinnvoll möglich ist, z. B. wenn eine Schweißnaht schwer zu erreichen ist oder eine große Oberfläche behandelt werden muss. Wenn Pasten mit dieser Methode aufgetragen werden, ist es wichtig, dass dies bei der COSHH-Bewertung berücksichtigt wird. Dabei sollten nicht nur die Personen berücksichtigt werden, die die Arbeiten ausführen, sondern auch andere Personen in der Umgebung, die möglicherweise ebenfalls gefährdet sind. Es sollten auch Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, mit denen diesen Risiken begegnet werden kann.

Es sollten nur Beizpasten verwendet werden, die vom Pastenlieferanten als zum Spritzen geeignet identifiziert wurden. Auch die Sprüheinheit sollte einem vom Pastenlieferanten spezifizierten Typ entsprechen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine Handsprüheinheit mit Druckpumpe, die mit einer Handlanze ausgestattet ist. Solche Einheiten sind normalerweise beim Pastenlieferanten erhältlich. Auf druckluftbetriebene Sprühgeräte sollte nach Möglichkeit verzichtet werden, da die Gefahr einer Übersprühung größer ist.

Beim Umfüllen der Paste in die Sprüheinheit ist darauf zu achten, ein Verschütten zu vermeiden; Die Verwendung eines Trichters kann hilfreich sein. Sprühaktivitäten sollten so weit wie möglich vom übrigen Arbeitsbereich getrennt werden, insbesondere wenn die Paste auf eine große Fläche aufgetragen wird oder wenn ein druckluftbetriebenes Sprühgerät verwendet wird. Unwesentlichem Personal sollte der Aufenthalt in unmittelbarer Nähe untersagt werden, es sei denn, es trägt geeignete PSA.

Zum Entfernen der Paste aus der Fertigung stehen verschiedene Reinigungsmethoden zur Verfügung, die entweder eine oder eine Kombination aus folgenden Methoden umfassen:

Die Verwendung eines feuchten Schwamms oder Tuchs verursacht die geringste Spritzer- und Abwassermenge und ist daher die bevorzugte Methode. Die Verwendung eines Hochdruckreinigers ist die am wenigsten bevorzugte Option. Bei großen Fertigungen ist dies jedoch möglicherweise die einzig praktische Option. Das entstehende Abwasser ist sauer und kann Rückstände von Schwermetallen enthalten. Dieses Wasser darf nicht ohne vorherige Behandlung einschließlich Neutralisierung mit gelöschtem Kalk in die öffentliche Kanalisation gelangen. Alternativ sind auch Neutralisierungspasten erhältlich, die auf die Beizpaste aufgetragen werden können, bevor sie aus der Fertigung entfernt wird. In jedem Fall sollte das örtliche Wasserversorgungsunternehmen für weitere Einzelheiten kontaktiert werden, bevor Abwasser in das öffentliche Abwassersystem eingeleitet wird.

Vor der Verwendung von Beizpasten sollte eine Risikobewertung durchgeführt werden, um festzustellen, ob eine PSA erforderlich ist. Im Rahmen dieser Beurteilung sollte das Sicherheitsdatenblatt des Produkts zu Rate gezogen werden. Darin sollte die Art der PSA angegeben werden, die möglicherweise erforderlich ist. Wenn diese Informationen nicht detailliert sind, sollte der Produktlieferant für weitere Beratung kontaktiert werden. Nach Abschluss der Bewertung sollten alle als notwendig identifizierten PSA den Personen zur Verfügung gestellt werden, die sie benötigen.

Typischerweise besteht die Ausrüstung aus:

Es sollte darauf geachtet werden, den Kontakt mit kontaminierter Ausrüstung zu vermeiden, z. B. indem der Gesichtsschutz nicht mit verschmutzten Handschuhen hochgehoben wird, da dies zu Verbrennungen im Gesicht führen kann. Persönliche Schutzausrüstung sollte nach Gebrauch gründlich mit Wasser gereinigt und auf Abnutzungserscheinungen wie Nadellöcher oder Schnitte in den Handschuhen, insbesondere an den Fingerkuppen, überprüft werden. Diese können erkannt werden, indem die Handschuhe vor dem Trocknen mit Wasser gefüllt werden.

Kontaminierte Kleidung sollte sofort ausgezogen und mit Natriumbicarbonatlösung neutralisiert werden, bevor sie separat gewaschen wird. Beim Umgang mit der kontaminierten Kleidung sollte ein geeigneter Handschutz getragen werden, z. B. Neopren-Gummihandschuhe.

Bei der Pinselapplikation von Beizpasten sollte in der Regel keine Atemschutzausrüstung erforderlich sein. RPE ist erforderlich, wenn die Paste durch Sprühen aufgetragen wird. RPE sollte auch für Aufgaben in Betracht gezogen werden, die das Auftragen von Beizpaste auf großen Flächen erfordern und bei denen die COSHH-Bewertung ergeben hat, dass LEV allein keine ausreichende Kontrolle erreichen kann.

Die ausgewählte RPE sollte ausreichend sein, um den Träger vor den vorhandenen gefährlichen Stoffen zu schützen, und sowohl für die Aufgabe als auch für die Person geeignet sein.

Wenn die COSHH-Bewertung ergibt, dass RPE erforderlich ist, sollte ein luftgespeistes Visier getragen werden. Bei Arbeiten mit Beizpasten auf engstem Raum ist fachmännischer Rat einzuholen. Dies gilt auch für das Betreten des geschlossenen Raums und für die Notfallrettung.

Weitere Informationen zu RPE und LEV.

Bevor ein Mitarbeiter eine Beizpaste verwendet, sollte er über die damit verbundenen Gefahren und Risiken informiert werden. Insbesondere sollten sie auf die Möglichkeit schwerer Verbrennungen und die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen hingewiesen werden. Dies sollte detaillierte Anweisungen und Schulungen zur sicheren Verwendung der Paste und der erforderlichen Schutzausrüstung umfassen. Die Schulung sollte auch die Maßnahmen umfassen, die erforderlich sind, um einen versehentlichen Hautkontakt mit der Paste zu verhindern, sowohl bei denjenigen, die mit der Paste arbeiten, als auch bei denen, die nicht damit arbeiten. Sie sollten außerdem umfassend darüber informiert werden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, falls Paste auf ihre Haut oder in ihre Augen gelangt. Im Rahmen dieser Schulung konnte das Merkblatt zur Flusssäurevergiftung ausgegeben werden.

Die Verwendung der Paste sollte überwacht werden, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen befolgt werden. Dazu gehört auch die Überwachung der korrekten Verwendung der PSA.

Da Beizpasten Flusssäure enthalten, die zu schweren, zunächst nicht schmerzhaften Verbrennungen führt, ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme dringend geboten. Ersthelfer sollten zusätzlich speziell über die Gefahren von Flusssäureverätzungen und deren Behandlung geschult werden. Diese Schulung ist normalerweise nicht Teil der allgemeinen Erste-Hilfe-Schulung und muss möglicherweise separat vereinbart werden. Für die Ersthelfer, die für die Behandlung von Flusssäureverbrennungen ausgebildet sind, sollten Aufzeichnungen über die Ausbildung geführt werden. Bei der Behandlung eines Unfallopfers muss der Ersthelfer sicherstellen, dass er und der Unfallopfer vor weiterer Gefährdung geschützt sind. Verletzte sollten so schnell wie möglich an die Unfall- und Notfallabteilung (A&E) weitergeleitet werden. In jedem Fall sollte das Krankenhaus über die Ursache der Verletzung informiert werden, damit dieses wiederum eine angemessene Behandlung durchführen kann.

Kontaminierte Kleidung sollte ausgezogen werden und es ist wichtig, dass der betroffene Bereich mindestens 5–10 Minuten lang mit reichlich sauberem, kühlem Wasser gespült wird. Calciumgluconat-Gel sollte vom geschulten Ersthelfer auf und um die betroffene Stelle aufgetragen und kontinuierlich in die Haut einmassiert werden, bis die Schmerzen mindestens 15 Minuten lang gelindert sind. Der Ersthelfer sollte sicherstellen, dass seine eigenen Hände beim Ausziehen kontaminierter Kleidung und bei der Anwendung dieser Behandlung mit Neopren-Gummihandschuhen ausreichender Festigkeit geschützt sind. Der Verletzte sollte ins Krankenhaus gebracht werden und die Behandlung mit Calciumgluconat-Gel sollte während des Transports fortgesetzt werden, insbesondere wenn wieder Schmerzen im verletzten Bereich auftreten. Nachdem die Schmerzen gelindert sind, kann der Bereich mit einem mit Calciumgluconat-Gel getränkten Verband abgedeckt und leicht verbunden werden.

Calciumgluconat-Gel ist für die Erste-Hilfe-Behandlung von Flusssäureverbrennungen unerlässlich. Der Ersthelfer oder eine andere benannte Person sollte daher die Verfügbarkeit des Gels genau überwachen, um sicherzustellen, dass immer eine ausreichende Menge verfügbar ist, z. B. im entsprechenden Erste-Hilfe-Kasten. Da das Gel eine begrenzte Haltbarkeitsdauer von zwei Jahren hat, sollte auch eine Methode zur Überprüfung des Verfallsdatums und zum Ersetzen des Gels bei Bedarf vorhanden sein. Beizpaste sollte nicht verwendet werden, es sei denn, das Gel ist verfügbar, da dies sonst die Schwere eventueller Verletzungen erhöht.

Gelangt Beizpaste in die Augen, besteht erneut dringender Handlungsbedarf. Das Auge sollte mindestens 20 Minuten lang mit Wasser gespült werden. Während dies durchgeführt wird, sollte der Verletzte in eine Notaufnahme transportiert werden, die in der Lage ist, eine dringende augenärztliche Untersuchung durchzuführen. Nicht alle Krankenhäuser können dies anbieten, und im Rahmen der Risikobewertung sollte das nächstgelegene Krankenhaus ermittelt werden, und Ersthelfer sollten über den Namen dieses Krankenhauses informiert werden.

Im Falle einer Vergasung sollte der Verunfallte aus dem kontaminierten Bereich an die frische Luft gebracht und ggf. wiederbelebt werden. Der Verletzte sollte an die Notaufnahme weitergeleitet werden.

Versuchen Sie nicht, Erbrechen herbeizuführen, wenn Beizpaste verschluckt wurde. Wenn der Verunfallte noch bei Bewusstsein ist, spülen Sie ihm während des Transports zur Notaufnahme kontinuierlich den Mund mit klarem, kaltem Wasser aus

Folgende Veröffentlichungen sind relevant:

Nicht vor Beginn der Arbeiten mit Beizpasten sollte eine Abschätzung der mit dieser Arbeit verbundenen Risiken vorgenommen werden. Sowie mindestens die unten aufgeführten Vorsichtsmaßnahmen
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